Experiment Fernbeziehung: Eine unvergessliche Woche in Dresden

29.12.2007 10.055 Aufrufe Reisen 5,00 5

Nach einigen arbeitsintensiven Wochen gönnte ich mir auch mal eine Auszeit und stattete meiner Freundin Sandra einen Gegenbesuch ab.

Dresden, Tag 1

Los ging’s um 09:09 Uhr vom Bahnhof Kufstein und nach zweimal Umsteigen in München und in Leipzig erreichte ich um 16:54 Uhr mein Ziel: die an der Elbe gelegene Kulturstadt Dresden.
Nachdem ich von Sandra euphorisch mit einer Sonnenblume in Händen begrüßt wurde, machten wir uns schick für das Abendprogramm. Zunächst stärkten wir uns im Carolaschlösschen im Großen Garten und dann fuhren wir in einem beleuchteten Rikscha-Taxi durch die Altstadt – einfach genial.
Anschließend ließen wir unseren ersten gemeinsamen Abend romantisch bei einigen Cocktails im Torhaus ausklingen.

Dresden, Tag 2

Der „Tag der deutschen Einheit“ startete mit einem Geburtstagsbesuch bei Sandras Schwägerin und war dann hauptsächlich der Besichtigung der Altstadt gewidmet.
Frauenkirche, Semperoper, Fürstenzug, Zwinger, Goldener Reiter, St. Trinitatis, die Brühlschen Terrassen und das Schloss Dresden waren nur einige unserer Programmpunkte. Ein besonderes „Highlight“ war der Blick über die Dächer von Dresden ausgehend vom Hausmannsturm.
Am Abend war ich Zuseher bei Sandras Tanztraining und ließ mich von ihren professionellen Tanzkünsten begeistern, bevor der Tag bei einem gutbürgerlichen Essen im Ball- und Brauhaus Watzke ein gemütliches Ende fand.

Dresden, Tag 3

Ich ließ den Tag sehr entspannt anklingen und machte mich am frühen Nachmittag auf den Weg zu Sandras Praktikumsarbeitsstelle. Dort angelangt schaute ich mich erst mal ein wenig um und dann ging’s ab zum Shopping in die Altmarkt-Galerie und Prager Straße.
Gegen 19:30 Uhr verfolgte ich noch gespannt Sandras Tanzkurs (Wiederholung Slow Foxtrot und Cha-Cha-Cha) und im Anschluss gönnten wir uns eine „bäuerliche Stärkung“ im Restaurant Zum Landstreicher.

Dresden, Tag 4

Am späten Vormittag startete ich mit einem Linienplan bewaffnet im Alleingang zu einer von Sandras Shopping-Empfehlungen und traf mich im Anschluss mit Sandra und ihrer Freundin Nadine vor der Frauenkirche. Wir gingen quer durch die Altstadt und landeten dann bei Kaffee und Kuchen im Kugelhaus, wo ich meine erste Dresdner Eierschecke verzehrte.
Mit einer guten Pizza im La Siciliana fand auch dieser Abend einen netten Ausklang mit südländischem Ambiente.

Kaffeetrinken im Kugelhaus
Kaffeetrinken im Kugelhaus

Dresden, Tag 5

Gleich nach dem Frühstück fuhren wir in die ca. 60 km entfernte Kulturstadt Bautzen und erkundeten die sehenswerte Altstadt mit all ihren Türmen und verschlungenen Gassen. Wir bestiegen den Reichenturm und verschafften uns „von oben“ einen guten Überblick über die Stadt und das umliegende Gebiet.
Nach einer kleinen Kaffeepause fuhren wir 4 km weiter in die Stadt Kleinwelka und kämpften uns durch Deutschlands größten Irrgarten. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg nach Großröhrsdorf zu Sandras Vater, wo wir nach einem guten Abendessen und einem „Schlummertrunk“ in netter Gesellschaft auch die Nacht verbrachten.

Dresden, Tag 6

Ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück gestärkt starteten wir gegen Mittag wieder zurück nach Dresden Altstadt. Um 14:00 Uhr begaben wir uns an Bord der ältesten und größten Raddampferflotte der Welt auf die „Schlösserfahrt“ zum Schloss Pillnitz.
Wir fuhren stromaufwärts und passierten die drei imposanten Elbschlösser Schloss Albrechtsberg, Lingner Schloss und Schloss Eckberg. Weiter ging die Fahrt vorbei an den wundervoll gelegenen Villen des Stadtteiles Weißer Hirsch bis nach Blasewitz zum Blauen Wunder, der ersten freitragenden Stahlbrücke der Welt. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel, das Schloss Pillnitz, das bis 1918 barocke Sommerresidenz der Sächsischen Könige war. Mit dem Wasser- und Bergpalais sowie der einzigartigen Parkanlage zählt Schloss Pillnitz zur größten chinoisen Schlossanlage Europas.

In Pillnitz spazierten wir durch den Schlossgarten und trafen uns mit Sandras Freundin Jenny. Nach einer kleinen Stärkung im Restaurant Elbblick ging’s um 17:45 Uhr per Dampfschiff PD Dresden (Baujahr 1926; Länge 68,7 m) wieder zurück.

Anschließend fuhren wir nach Hause und gingen nach einer kurzen Verschnaufpause in die Cocktail- und Tanzbar Black Bull. Gegen 22:30 Uhr endete dieser erlebnisreiche Tag gemütlich in trauter Zweisamkeit.

Dresden, Tag 7

Während Sandra arbeitete, machte ich mich nochmal auf den Weg in die Prager Straße und erkundete einige Geschäfte. Um ca. 15:30 Uhr holte ich Sandra wieder ab und wir fuhren nach Hause um uns für das Abendprogramm in Schale zu werfen. Der genaue Verlauf des Abends war für mich zunächst noch eine Überraschung. Gegen 17:30 Uhr fuhren wir in die nahegelegene Stadt Radebeul und auf einmal parkte Sandra direkt vor einem mächtigen Weinberg und machte mich auf eine schmale Steinstiege aufmerksam.
Wir erklimmten die knapp 400 Stufen bis ganz nach oben und erreichten schließlich unser Ziel: das Panorama-Restaurant Spitzhaus.
Wir ließen uns von der gutbürgerlichen Küche verwöhnen während wir den grandiosen Blick über das Elbtal bewunderten.
Beim Dessert – einem köstlichen Schokofondue – philosophierten wir über unsere gemeinsame Zukunft und beschlossen, dass wir diese als Paar bestreiten möchten. Ich glaube diese Entscheidung hat keinen so wirklich überrascht.
Gegen 22:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg ins Tal, fuhren nach Hause und genossen unsere vorerst letzte gemeinsame Nacht.

Dresden, Tag 8

Time to say goodbye.
Abfahrt um 07:03 Uhr vom Bahnhof Dresden Neustadt und kurz nach 15:00 Uhr war ich wieder in St. Johann in Tirol im Herzen der Alpen. Um 22:00 Uhr hörten wir uns wie so oft am Abend wieder per Skype.

Geographischer Überblick

Die im Beitrag angeführten Orte: St. Johann in Tirol (A), Kufstein (B), München (C), Leipzig (D), Dresden (E), Bautzen (F), Großröhrsdorf (G)

Geographischer Überblick
Geographischer Überblick

Update 29.12.2007

Die erste Euphorie war verflogen und wir lernten auch immer mehr die „Ecken und Kanten“ des anderen kennen, mit denen wir teilweise nur schwer zurechtkamen. Dass uns knapp 580 km voneinander trennten, war auch ein nicht zu unterschätzendes Hindernis. Daher beendeten wir noch im alten Jahr „im Guten“ unsere Beziehung – irgendwie schade, aber auch vernünftig. Ich werde Sandra und auch meine tolle Zeit in Dresden sicher nie vergessen!

Beitrag bewerten

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne 5,00 von 5 Sternen nach 4 Bewertungen.

Beitrag kommentieren

Du hast Anmerkungen zum Beitrag?
In den Kommentaren ist der optimale Platz dafür!

Kommentar verfassen

5 Kommentare
Eigenen Kommentar schreiben

  • Lisa Engel - Dresden 24.07.2008

    Schön, dass es Ihnen in Dresden und Umgebung so sehr gefallen hat.

    Antworten
  • Alex 27.10.2007

    das wirklich prallgefüllte programm mit tausenden sehenswürdigkeiten muss für den lieben gustl ein kulturschock gewesen sein – rausgerissen aus der almöhi-idylle tirols *gg* scherz beiseite, scheint eine wirklich tolle woche gewesen zu sein, wenn man die zeilen liest. toi toi toi für die zukunft euch beiden! lg alex
    PS: hab für die rechenaufgabe meine mama holen müssen

    Antworten
  • Nadine 14.10.2007

    Na ihr zwei verliebten
    Der Bericht ist echt ganz toll geschrieben, großes Lob an den Verfasser
    War nett dich kennenzulernen…
    Liebe Grüße nach Tirol

    Antworten
  • Sandra 14.10.2007

    …ja es war wieder eine wunderschöne woche, die auch verdammt schnell um war! danke nochmal für alles und ich freu mich schon sehr auf november!
    noch ein dicken kuss nach tirol *g*

    Antworten
    • Gusti Golser Gusti 14.10.2007

      Die Woche war echt sehr schön und die Zeit verging wie im Flug – aber das ist ja auch ein gutes Zeichen und unsere nächsten zwei Treffen sind ja auch schon fixiert.

      Antworten

Kommentar verfassen