Web-Supermänner und ihre Überlebenskämpfe
Sechs Jahre lang war ich hauptberuflich als selbstständiger Web-Dienstleister am Markt aktiv. Mein Beruf? Kundenberater, Webdesigner, Webdeveloper, Webmarketer, Projektmanager – und natürlich war ich auch mein eigener Buchhalter. Ich deckte alle Bereiche in Eigenregie ab, als kleiner Web-Superman also, und habe viele Projekte umgesetzt, auf die ich stolz bin. So weit, so gut!

Viele Möchtegern-Supermänner
Web/IT-Dienstleistung fällt unter die sogenannten „freien Gewerbe“, d.h. es ist leider (!) an keinen Befähigungsnachweis gebunden. Der Aufwand für eine Gewerbeanmeldung als Einzelunternehmen ist gering und geht mittlerweile schon ohne Behördengang direkt online. Im Minimalfall braucht man für die Ausübung der Web/IT-Dienstleistung auch nur einen Computer/Laptop, Internet und – hier unterscheidet sich die Spreu vom Weizen – Know-how.
Das klingt sehr verlockend und daher liegt es in der Natur der Sache, dass gerne Web-Startups gegründet werden. Da keine teuren Geräte oder Maschinen angeschafft werden müssen, ist das Risiko auch recht überschaubar.
Die Kehrseite der Medaille: Viele Web-Einzelkämpfer fristen ein Dasein nahe am Existenzminimum und verschwinden irgendwann so schnell wie sie gekommen sind.