„Get in touch“: jQuery Europe 2014

16.03.2014 2.900 Aufrufe Events 4,89

Kürzlich verwandelte sich das Wiener Palais Liechtenstein im Rahmen der jQuery Europe bereits zum zweiten Mal in einen IT-Hotspot und versammelte über dreihundert Webworker in diesen wirklich außergewöhnlichen Räumlichkeiten. Gemeinsam mit drei Kollegen von karriere.at war ich vor Ort!

Konferenz mit internationalem Flair

Die jQuery Europe konnte mit hochkarätigen Speakern aufwarten und lockte Experten von Google, Microsoft, Mozilla und eBay – um nur einige zu nennen – in das historische Zentrum von Wien.
Das diesjährige Motto: „Get in touch“. Dem Puls der Zeit angepasst war die Konferenz spürbar auf mobile Anwendungen ausgerichtet.

jQuery Europe im Palais Liechtenstein
jQuery Europe im Palais Liechtenstein Quelle: twitter.com/AndreasBeder

jQuery Europe 2014 – Meine Highlights

Accessibility-Consultant Patrick H. Lauke brachte passend zum Konferenzmotto eine tolle Einführung zum Thema „Getting touchy – Introduction to touch events“. Immer mehr Laptops mit Touchscreen-Oberflächen, kombinierte Eingabemethoden (Touch + Maus + Tastatur), unterschiedliches Browser-Handling: Herausforderungen gibt es viele, die es zu meistern gilt. Projekte wie die W3C Pointer Events Working Group machen jedoch Hoffnung, dass man sich hier bald auf eine einheitliche Lösung freuen darf.

Peter-Paul Koch widmete sich ausführlich dem Thema „The mobile viewports“ und beleuchtete warum Responsive Webdesign überhaupt so funktioniert wie es funktioniert. Schlussendlich präsentierte er uns dann noch den „perfekten Viewport“:

<meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1">Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Paul Bakaus, Entwickler des jQuery UI Frameworks und Mitglied des Developer Relations Teams für Google Chrome, beschäftigte sich in seinem Talk „Frames per Second“ mit einigen Aspekten der optimalen Bewegtbilddarstellung. Einen konkreten Bezug zur Webentwicklung suchte man hier vergebens, dennoch war der Vortrag sehr interessant und kurzweilig. Es lebe wieder mal die Vielfalt!

Das war’s dann aber auch schon mit den wirklichen Highlights des ersten Konferenztages. Ans Schlafengehen wollte aber noch niemand so wirklich denken und so kam es, dass wir bis 3 Uhr früh die Hotelbar unsicher machten…

Den zweiten Konferenztag eröffnete „Mozilla-Evangelist“ Christian Heilmann mit seiner Keynote „TE;DL – Too easy, didn’t learn“ – was übrigens der „karriere.at sponsored Talk“ war.
Immer wieder neue sich anscheinend in Funktion und „Coolness“ überbietende Libraries und Frameworks sprießen wie Schwammerl aus dem Boden. Zunehmender Zeit- und Kostendruck verleiten uns dazu oft viel zu schnell zu irgendwelchen fertigen Lösungen zu greifen ohne überhaupt erst einmal kritisch die eigentlichen Anforderungen hinterfragt zu haben.

Bahaha! Chris Heilmann’s advice is to tell browsers what you need rather than pumping out libraries. I can vouch for this strategy.

Rachel Nabors

Achja, man sollte sich auch überlegen ob man jQuery denn wirklich immer benötigt: You might not need jQuery.
Um als Webentwickler langfristig glücklich zu sein, ist es jedenfalls wichtig, auch Applikationen von Grund auf zu entwickeln und auch öfter einen Blick unter die Motorhaube zu werfen. Ein paar document.querySelectorAll() zu schreiben hat auch noch niemandem geschadet!

„Open Source“-Entwickler Tim Branyen präsentierte in seinem Vortrag „Authoring JavaScript Projects“ viele JavaScript „Best Practices“ und gönnte dem Publikum dabei fast keine Verschnaufpause.

Der nächste Talk – „Is the Message Getting Through?“ – brachte dann die Köpfe des Publikums endgültig zum Rauchen: Doug Neiner zeigte anhand eines einfachen Praxisbeispiels die Vorteile des Konzeptes „Publish and Subscribe“ auf und landete bei einer Realisierung eines „Message Bus“ in JavaScript mittels Postal.js.

Die Überraschung des Tages war bestimmt Petro Salema, Kernentwickler des Aloha Editors. In seiner hervorragenden, multimedial unterstützten Präsentation „A Web Beyond Touch“ widmete er sich sprachbasierten Möglichkeiten Inhalte zu bearbeiten, was speziell bei kleinen Screens sehr vorteilhaft ist. Sein Demo einer sprachgesteuerten Bearbeitung eines Blogartikels mittels einer in JavaScript lauffähig gemachten C-Bibliothek war trotz des berühmten „Vorführeffekt“ sehr eindrucksvoll.

Mein Fazit

Zusammengefasst kann man sagen, dass die jQuery Europe eine tolle Konferenz mit spannenden Vorträgen ist – man hat wirklich das Gefühl „Teil von etwas Großem“ zu sein. Mit der JavaScript-Library jQuery hat die Konferenz jedoch nur bedingt zu tun – viel mehr geht es um aktuelle Trends und „Best Practices“ im Bereich Webentwicklung, was ich durchaus positiv anmerken möchte.
An dieser Stelle noch ein Dank an alle Speaker und das Organisationsteam!

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